Bereits in der Endphase der Perestroika, als die Erosion der kommunistischen Ideologie immer offensichtlicher wurde, begaben sich viele Verfechter der imperialen russischen Idee auf die Suche nach einer neuen einigenden Klammer für alle Völker des Sowjetreiches und entdeckten dabei den eurasischen Gedanken – das Programm der 1921 im russischen Exil entstandenen Bewegung. Viele publizistische Organe im postsowjetischen Russland bekennen sich zum eurasischen Programm. Mit besonderer Vehemenz tat dies die Zeitschrift „Elementy“, die Aleksandr Dugin in den Jahren 1992‒1998 herausgab. Ist dieser Anspruch berechtigt? Diese Frage wird im Mittelpunkt des geplanten Vortrags stehen.
Leonid Luks, geb. 1947 in Sverdlovsk, war bis 2012 Professor für Mittel- und Osteuropäische Zeitgeschichte an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Anschließend war er ebendort Direktor des Zentralinstituts für Mittel- und Osteuropastudien sowie 2017 bis 2022 Leiter des Moskauer Graduiertenkollegs International Laboratory for the Study of Russian and European Intellectual Dialogue.
Eintritt frei