Kaum eine zweite Gruppierung steht in den letzten zehn Jahren so sehr für den Widerstand gegen die Politik Wladimir Putins wie „Pussy Riot“. Mit ihrem 2012 in der Moskauer Christ-Erlöser- Kathedrale aufgeführten „Punk-Gebet“ protestierten sie aufsehenerregend gegen die problematische Verquickung von Politik und Kirche im gegenwärtigen Russland. Das Künstlerkollektiv hat sich seitdem enormer politischer Repressionen zu erwehren, was durch die Verurteilung mehrerer Mitglieder zu Lagerhaften auf bedrückende Art und Weise sichtbar wurde. Auch im Jahr 2022, in dem der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine die Weltpolitik dominiert, stehen Pussy Riot sinnbildlich für den Kampf gegen politisches Unrecht und Unterdrückung.
Maria Alechina, geboren 1988 in Moskau, ist eine russische Aktivistin und Performancekünstlerin. Bekannt wurde sie insbesondere als Gründungsmitglied der regierungskritischen Gruppierung „Pussy Riot“. 2012 wurde sie zu zwei Jahren Lagerhaft verurteilt und ein Jahr später im Rahmen einer Amnestie freigelassen. Angesichts erneuter politischer Verfolgung verließ sie Russland im Frühjahr 2022 und hält sich seitdem in Westeuropa auf.
Moderation: Prof. Dr. Elisabeth Cheauré
Lesung auf Deutsch: Tjadke Biallowons
Übersetzung: Dr. Jurji Lileev