Regie: Alexander Arkhangelsky/Maxim Kurnikov/Tatyana Sorokina
RUS 2022, 86 Min., OmeU
Einführung: Maximilian Kaenders
„Famine“ beschreibt anhand von Dokumentarmaterial die verheerende Hungersnot in Sowjetrussland in den Jahren 1921 und 1922, der fünf Millionen Menschen zum Opfer fielen. Während Sowjetrussland politisch isoliert blieb, wurde die Hungersnot zum Anlass für eine der ersten großen internationalen Hilfsaktionen seitens nichtstaatlicher humanitärer Organisationen, u.a. der von Fritjof Nansen ins Leben gerufenen „Nansen-Mission“ und der American Relief Administration. Die Autoren wollen mit ihrem Film an dieses frühe Beispiel einer aller politischen Grenzen und Konflikte überwindenden humanitären Hilfe erinnern.
In Russland darf der Film nicht gezeigt werden, möglicherweise, weil er ein positives Bild des Westens zeichnet und damit dem derzeitigen offiziellen Narrativ widerspricht.
Maxim Kurnikov, Mitproduzent und Ideengeber des Projekts, wird persönlich anwesend sein und nach der Präsentation des Films mit dem Publikum diskutieren (in russischer Sprache mit deutscher Übersetzung).
Maxim Kurnikov war stellvertretender Leiter von „Radio Echo Moskvy“, dem letzten regimekritischen Sender in Russland, der im März 2022 wegen seiner Kritik am russischen Angriff auf die Ukraine geschlossen wurde. Kurnikov floh nach Berlin. Jeden Dienstag tritt er gemeinsam mit Ekaterina Schulmann im Programm Status auf. Seine eigenen russischsprachigen und kremlkritischen Programme werden fast täglich über YouTube veröffentlicht und von Millionen User*innen gesehen.
Eintrittskarten: 8 Euro / ermäßigt 6 Euro