„Unwahrheit, Gleichgültigkeit, das ist eine Lähmung der Seele, ein vorzeitiger Tod.“ Diese Worte aus Anton Tschechows Erzählung Eine langweilige Geschichte (1889) könnte nicht nur als Motto über sein eigenes Leben stehen, sondern auch über seine Art des Schreibens, die zu seiner Zeit erstaunlicherweise von manchen als zu wenig „engagiert“, zu wenig politisch und sozialkritisch wahrgenommen wurde. Erst viel später erkannte man, wie modern im besten Sinne die Ästhetik der Werke Tschechows tatsächlich war – und bis heute ist. Im Vortrag soll gezeigt werden, wie eng Tschechows Lebenshaltung und seine Biographie die besondere Art des Schreibens prägen und wie wichtig seine Werke auch für unsere Gegenwart sein können
Elisabeth Cheauré, em. Professorin für Slavistik an der Universität Freiburg, Initiatorin und Vorsitzende des Zwetajewa-Zentrums an der Universität Freiburg e.V.
Internationale Tschechow-Woche Badenweiler 2024 zum 120. Todestag des russischen Schriftstellers und Dramatikers der Deutschen Tschechow-Gesellschaft (DTG) und des Literaturmuseums „Tschechow-Salon”