Andrej Tarkowskij, “Iwans Kindheit”, UdSSR 1962, 95 min, OmU
Zweiter Weltkrieg: Bis auf die Haut durchnässt, ziehen russische Soldaten den zwölfjährigen Iwan aus dem eisigen Dnjepr. Der zuständige Kommandant will ihn im ungefährlichen Hinterland in Sicherheit bringen, doch der Junge, ein sowjetischer Feindesaufklärer, weigert sich hartnäckig, die Front zu verlassen. Bis Iwan im Nebel verschwindet, macht Tarkowskij mosaikartig dessen schicksalhaftes Leben sichtbar: die angedeutete Liebe zur Sanitätsoffizierin Mascha, die Kälte, den Krieg oder den Tod seiner Eltern. Aber als eine Art Gegenbilder auch: „Sommer, Licht und Glück, die Bilder der kleinen Schwester am Fluss, die Erinnerung an einen Strand mit Äpfeln, die von schwarzen Pferden gefressen werden, das Bild der Mutter zwischen Wald und Haus – diese Bilder, ob Traumvisionen oder sehnsüchtig zurückgewünschte Vergangenheit, sind das unwiderruflich Nicht-Existente: das, was der Krieg zerstört hat.“
„Bereits die erste Filmregie Tarkowskijs besticht durch ihre ausgeklügelten Bildkompositionen, die die tragische Geschichte poetisch überhöhen und ihr einen universellen Stellenwert zuweisen.“ (Lexikon des Internationalen Films)
Einführung: Polina Orekhova
Als Vorprogramm wird ein Kurzfilm gezeigt.
Weitere Informationen unter https://www.koki-freiburg.de/