Regie: Alexej Getman/Diana Harders
D 2015, 72 Min., OmU
Einführung: Anastasia Evmenova
Dennis ist schwul ‒ in seinem Heimatland Kasachstan ist das ein Problem. Beschimpfungen und Prügelattacken drohen allen, die sich als homosexuell outen. „Ich bewege mich nur noch mit dem Taxi von A nach B“, sagt Dennis und lacht bitter. „Alles andere wäre Selbstmord.“ Vom Gesetz her scheint die Situation im post-kommunistischen Kasachstan entspannter zu sein als im Nachbarland Russland: Homosexualität ist seit 1998 straffrei ‒ gleichgeschlechtliche Ehen sind allerdings verboten. Immer wieder wird über ein Gesetz gegen ,homosexuelle Propaganda‘ diskutiert. Tatsächlich lehnt die Mehrheit der 17 Millionen hauptsächlich muslimisch und christlich-orthodox geprägten Einwohner Homosexualität ab und betrachtet sie als Krankheit. Sogar in der Schwulenszene gibt es Menschen, die sich selbst für ,krank‘ oder ,pervers‘ halten ‒ eine Tatsache, die Dennis so nicht hinnehmen will.
Alexej Getmann, Studium der Medienwissenschaften (Diplom) an der Universität zu Köln, arbeitet als freier Autor, Journalist und Filmemacher. Sein Debut-Dokumentarfilm „Ich bin nicht krank – ich bin schwul“ gewann 2015 auf dem Filmfest Homochrom in Köln den Zuschauerpreis sowie den „Special Jury Price Award“ auf dem Central Asian Documentary Film Festival (CADF) in Almaty, Kasachstan.
Der Regisseur wird anwesend sein und nach der Vorstellung mit dem Publikum diskutieren.