Die zweite große Reise Humboldts (nach der Reise nach Mittel- und Südamerika), die ihn 1829 in den Ural, den Altai bis zur Grenze nach China und in die Kaspi-Senke führen sollte, fiel im 20. Jahrhundert nahezu dem Vergessen anheim.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion machte sich ein deutschrussisches Forscherteam in sieben Etappen auf den Weg zu den Humboldt-Orten in Russland, um nach authentischem Material zu den von Humboldt bereisten und beschriebenen Orten zu suchen und den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Umständen und Folgen der Reise nachzuspüren. Eines der Ergebnisse war, dass die höchste Erhebung auf dem Hauptkamm des Nördlichen Ural nun „gora Gumboldta“ (Humboldt-Berg) heißt.
Dr. Andreas Förster ist Physiker und veröffentlichte zu Themen in der Physik, in der Hochschulpolitik und Wissenschaftsgeschichte. Publikation zus. mit K. Aranda, C. Suckow: Alexander von Humboldt und Russland. Eine Spurensuche (2014).