FEAR-LESS-HOPE

FEAR – LESS – HOPE? Wie soll man das lesen? Dass es heute (zu) viele Ängste, aber (zu) wenig Hoffnung gibt? Oder dass es vielmehr gilt, die Hoffnung nicht aufzugeben? Trotz aller Ängste? Aber wie? Und was hat dazu der Osten Europas zu sagen?

Im aktuellen Semester laden wir zu einer besonderen Veranstaltungsreihe ein: Im Fokus stehen Armenien sowie das „andere Russland“ – Kulturschaffende im Exil. Auf dem Programm stehen Vorträge, Konzerte, Lesungen, Literarische Salons, eine Filmreihe im Kommunalen Kino und gleich fünf Ausstellungen. Höhepunkt ist die Präsentation der Nobelpreis-gekrönten Menschenrechtsorganisation Memorial/Zukunft MEMORIAL, begleitet von Schüler:innen der Staudinger Gesamtschule. Zudem freuen wir uns über die Kooperation mit dem neuen Team des Theater Freiburg.

Auswahl der Veranstaltungen

FEAR-LESS-HOPE: Framing Time

Die Ausstellung „Fear-Less-Hope. Art in Dialogue“ untersucht, wie Angst und Hoffnung unser Denken und Handeln prägen. Beide Emotionen entstehen aus Erinnerung und dem Blick in die Zukunft – und begegnen sich im Hier und Jetzt. Vier internationale Künstler:innen zeigen in Videoarbeiten, Filmen und partizipativen Formaten, wie sich diese Kräfte über Grenzen und Zeiten hinweg bewegen. Persönliche und kollektive Erfahrungen, Brüche und Aufbrüche, Nähe und Distanz überlagern sich dabei ständig. Die Ausstellung schafft Raum für Reflexion: über Vergangenheit, Gegenwart und das Potenzial von Kunst, Hoffnung neu zu denken.

Armenisches Kino im Kommunalen Kino Freiburg

Das Kommunale Kino Freiburg zeigt eine ausgewählte Filmreihe zum armenischen Kino, die von den Anfängen bis in die Gegenwart reicht. Im Fokus stehen Werke aus Armenien und der armenischen Diaspora – vielstimmig, visuell eindrucksvoll und gesellschaftlich relevant. Ein zentraler Bezugspunkt ist der legendäre Regisseur Sergei Paradschanow, dessen bildgewaltige Filme Kunst- und Filmgeschichte prägten.

Ergänzt wird das Programm durch Veranstaltungen aus Literatur und Musik – ein vielschichtiger Dialog zwischen Vergangenheit, Gegenwart und künstlerischer Zukunft.

MEMORIAL: KAMPF UM HISTORISCHE WAHRHEIT UND DEMOKRATIE „DAS ANDERE RUSSLAND“

Die Ausstellung zeigt Zeugnisse von Überlebenden des Großen Terrors in der Sowjetunion – Erinnerungen an Verhaftung, Lagerhaft und Repression. Dokumente, Zeichnungen, Alltagsobjekte wie ein im GULag genähtes Kleid erzählen von Leid, aber auch von Würde und Widerstand.

Die Menschenrechtsorganisation Memorial, seit 2022 in Russland verboten, hat viele dieser Zeugnisse bewahrt und setzt ihre Arbeit heute im Exil als „Zukunft MEMORIAL“ fort.

Filmmaterial mit Stimmen von Überlebenden sowie Interviews mit Aktivist*innen wie Andrej Sacharow oder Arsenij Roginskij machen deutlich: Erinnerung bleibt politisch – auch heute.

Anna Achmatowa: Requiem. T rost in hoffnungsloser Zeit

In ihrem Gedichtzyklus Requiem gibt Anna Achmatowa den namenlosen Opfern des stalinistischen Terrors eine Stimme. Entstanden aus persönlicher Erfahrung – sie selbst stand monatelang vor den Gefängnismauern Leningrads – ist das Werk ein literarischer Überlebensakt und ein Akt des Widerstands.

Trotz Zensur und Verfolgung überlebten die Texte – als Zeugnis der Erinnerung und Hoffnung in hoffnungsloser Zeit. Requiem zählt zu den erschütterndsten Werken der russischen Literatur des 20. Jahrhunderts.

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