Im brutalen Krieg Russlands gegen die Ukraine wird nicht nur mit Waffen gefochten. Das Kriegsgeschehen wird begleitet von zum Teil befremdlich anmutenden Diskursen um „cancel culture“. Dieser Vorwurf wird vor allem von russischer Seite gegen den Westen erhoben, manifestiert sich nicht selten aber auch in ukrainischen Haltungen gegenüber der russischen Literatur und russischen Autoren.
Im Vortrag werden andere Akzente gesetzt, indem die russische Literaturgeschichte mit Blick auf das große Thema „Krieg und
Frieden“ hin befragt wird: Vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart, von leidenschaftlichen Plädoyers gegen den ‚Wahnsinn des Krieges‘ über hetzerische Propagandaliteratur bis hin zu philosophischen Überlegungen, etwa bei Lev Tolstoj. Von dessen monumentalen Roman Krieg und Frieden (1863-1869) ist der Titel des
Vortrags inspiriert.
Prof. Dr Elisabeth Cheauré (Chairperson of the Board) ist Professorin für Slavische Philologie (Literaturwissenschaft) und Gender Studies an der Albert-Ludwigs- Universität Freiburg. Außerdem ist sie Sprecherin des Graduiertenkollegs 1956 „Kulturtransfer und ‚kulturelle Identität‘“ sowie Vorsitzende des Zwetajewa-Zentrums an der Universität Freiburg.
Eintritt frei