Die Vorstellung eines Raumes an der Peripherie großer Mächte, der diesen als strategischer Korridor dient, prägt bis heute das Bild von Zentralasien. Das gilt nicht nur für den Blick von außerhalb.
Die Imagination des umkämpften Raumes ist tief ins historische Gedächtnis der Region eingeschrieben. Sie hat dem außenpolitischen Handeln zentralasiatischer Staaten die Richtung vorgegeben
und beeinflusst die Art und Weise, wie lokale Eliten und Intellektuelle die Zentralasienpolitik der Außenwelt deuten.
Der Vortrag zeichnet die Entwicklung dieser Raumvorstellung nach, identifiziert die Gründe für ihre Wirksamkeit und erläutert die Implikationen für zentralasiatische Außenpolitik in einem sich
dynamisch verändernden globalen Umfeld.
Dr. Andrea Schmitz ist Sozialanthropologin und arbeitet an der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP, Berlin) zu Zentralasien. Sie kennt die Länder der Region von zahlreichen Forschungsaufenthalten und hat sich mit den politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Zentralasien aus unterschiedlichen Perspektiven befasst. Ihr Hauptinteresse gilt den Formen und Mechanismen der Herrschaftsausübung, der Rolle der Eliten und den normativen Grundlagen von Politik und Politikbeobachtung in Zentralasien.
Eintritt frei