Bild: IGK
Gäste: Efim Piwowar (Präsident der Russischen Staatlichen Humanwissenschaftlichen Universität – RGGU), Anna Ewtuschenko (Regie), Galina Ewtuschenko (Filmproduktion)
Das „Russische Dorf Alexandrowka“ bei Potsdam wurde im Jahr 1826 auf Geheiß von Friedrich Wilhelm III. zum Gedenken an seinen verstorbenen Freund Zar Alexander I. angelegt.
Die ersten Bewohner des Dorfes waren russische Sänger-Soldaten, die während der Napoleonischen Kriege an der Seite der preußischen Truppen gekämpft hatten und nach dem Ende des Krieges in Potsdam bleiben durften. Noch im 21. Jahrhundert leben Nachkommen in Alexandrowka. Der preußische König schätzte russische Lieder im hohen Maße. Er soll regelmäßig die Siedlung besucht haben, um den Klängen zu lauschen.
Der Film zeigt einzelne deutsche und russische Schicksale in ihrer Verflechtung im Zeitraum vom beginnenden 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Einer der Drehbuchautoren, Viktor Listow, hielt sich direkt nach dem Zweiten Weltkrieg als kleiner Junge in Alexandrowka auf und stellt einzigartiges Foto- und Filmmaterial zur Verfügung. Außerdem kommen der ehemalige Bürgermeister der Stadt Potsdam, Jan Jakobs, und der Wissenschaftler Andrej Tchernodarov zu Wort. Die Kolonie Alexandrowka ist seit 1999 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.
OmeU, 65 min., 2018